Adieda, aue Jong! Aachen trauert um Heini Mercks

14.11.2013 - Heini Mercks, das allseits bekannte und beliebte Urgestein des Aachener Karnevals, ist tot. Er verstarb unerwartet am Mittwoch im Alter von 82 Jahren im Aachener Klinikum, in dem er sich zur Behandlung von Herzproblemen aufhielt. Mit Heini Mercks verliert der Oecher Fastelovvend den letzten großen Büttenredner, der Generationen von Menschen mit seinem Mutterwitz begeisterte.

Seine Markenzeichen waren weiße Handschuhe, ein Pepitakäppi und ein schwarz-gelb geringeltes langärmeliges T-Shirt. Seit 1960 stand Heinrich Mercks auf den Brettern, die bekanntlich die Welt bedeuten und begeisterte mit seinem Beiträgen in der Bütt jung und alt.

Die Ikone des Frohsinns war untrennbar mit seiner Heimatstadt Aachen und dem Karneval verbunden und ist in den mehr als fünf Jahrzehnten „för d'r Oecher Fastelovvend" selbst ein Original geworden. Heinrichs Mercks, der von allen liebevoll nur Heini genannt wurde, blickte in einem Interview zufrieden auf seine bisherige Karriere zurück: „Es war eine herrliche Zeit. Ich hatte ein erfülltes Leben, das zwar mit vielen Entbehrungen in meiner Kindheit und Jugend verbunden war, aber ich hatte eine großartige Familie und Erfolg in der Bütt".

Geboren wurde Heini Merks am 17. September 1931 im Mariannen-Institut und verbrachte seine Kindheit in der Königstraße 25. Diese Mietskaserne,so erinnerte er sich, mit fünf Hinterhäusern war im ganzen Viertel gefürchtet, weil hier sechzig Familien auf engstem Raum lebten. Hier habe er gelernt, sich durchzusetzen.

Sein Interesse am Öcher Fastelovvend, sein Lebenselexier, wurde früh geweckt. Kurz nach Ende des 2. Weltkrieges begleitete Mercks die damaligen Akteure Jupp Reulen und Pit Bauendahl bei deren Auftritte. Im Jahr 1960 gab er dann selbst unverhofft sein Bühnendebüt. Die Oecher Börjerwehr hatte ihre Sitzung in der Gaststätte Walfisch. Das Programm war grottenschlecht. Im angeheiterten Zustand ließ Heini den damaligen Programmgestalter Franz Jansen wissen, dass er es besser als alle zusammen könnte. Nach der Pause holte er Mercks auf die Bühne und stieß ihn ins kalte Wasser - und das mit durchschlagendem Erfolg.

Der anwesende damalige Zeitungsreporter Hans Hahn prophezeite dem 29-jährigen eine große Karriere und er sollte recht behalten. Mercks Erfolgsrezept waren sein Mutterwitz, den er im Blut trug, sein Improvisationstalent und sein gutes Gedächtnis.


Heini Mercks ist tot, er wird aber in den Herzen der Oecher weiterleben.

Mach et joot, Jong, än „werp et Seäl erav!“ (Ein Zitat aus seinem Dauerbrenner)



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