Im Ostviertel wird gefeiert: 4 x 11 Jahre Tropi Garde

22.02.2014 - Die Tropi Garde n.e.V ist im Oecher Fastelovvend ein feststehender Begriff und eine wichtige Säule des närrischen Froh- sinns in der Kaiserstadt. Seit nunmehr 4 x 11 Jahren sind die Karne- valisten aus dem Ostviertel, die vor 44 Jahren in der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef gegründet wurden, im jecken Einsatz und überraschen immer wieder mit neuen und bunten Ideen - fernab des herkömmlichen traditionellen Vereinskarnevals.

„Die Tropi-Garde ist eine große Familie, in der sich die Mitglieder schon seit Jahren kennen und im Kollektiv unter dem Dach der Pfarrgemeinde im Josefshaus einfach urwüchsigen und eigenständigen Karneval feiern“, versucht Generalin Sarah Siemons das Phänomen Tropi Garde zu erklären. Und diese Eigenständigkeit ist auch einer der Gründe, warum die vier Karnevalssitzungen, die in Eigenregie durchgeführt und mit eigenen Kräften gestaltet werden, immer im Eilzugtempo ausverkauft sind. Sarah Siemons: „Wir stellen unsere Karnevalssitzungen, die im dann passend dekorierten Josefshaus stattfinden, immer unter ein Motto, das die Rahmenhandlung bildet und in der eine Geschichte in Mundart erzählt wird - in diesem Jahr mit großem Erfolg „Lissy – Schicksalsjahre einer Oecherin“. Darin eingebettet sind dann die Auftritte der Garde eigenen Gesangs-, Rede- und Tanzgruppen.

Die Tropi-Garde, die laut Aussage Siemons nie ein eingetragener Verein oder Mitglied im Festausschuss Aachener Karneval werden wollte, weil sie Wert darauf legt, eine „Abteilung“ und ein wichtiger Teil der Pfarre St. Josef zu sein, ist ein echtes Kreativzentrum, von dem nicht nur die Tropi Garde, sondern auch der Karneval und die Kleinkunstszene in der gesamten Städteregion Aachen profitiert. Top-Stars wie die „Vier Amigos“, Josef, Jupp und Jüppchen und Manfred Savelsberg sind in St. Josef groß geworden, konnten sich dort entwickeln und sind nun Speerspitzen des Oecher Fastelovvends. Sie kehren immer wieder ins Josefshaus zurück und sind ein Teil der großen Familie.

Gegründet wurde die Tropi Garde vor 44 Jahren von Hubert „Jüppchen“ Krott, Marlene und Manfred Savelsberg, Hedi und Hubert Minten sowie von Lisa und Albert Gehlen. Aus der damals fixen Idee, innerhalb der Pfarre auch schönen Karneval zu feiern, ist eine Oecher Institution geworden, die auch viele Thouet-Preisträger hervorgebracht hat.

Das Ur-Outfit der Tropis stammt vom Lütticher Flohmarkt und besteht aus einem Tropenhelm der belgischen Colonialmacht, einem grünen Hemd, schwarze Hose, weiße Socken, Sockenhalter, einem roten Halstuch, einer Zahnbürste am Helm und einer Klobürste – ein echter Hingucker. Erster Tropi-General war Hubert Crott, gefolgt von der Doppelspitze Uwe Brandt und Ägid Lennartz, dann Uwe Brandt alleine und jetzt seit einigen Jahren Sarah Siemons.

Bei der Gründung der Garde wurde Hubert Krott von hochrangigen Aachener Karnevalsfunktionären mit auf den Weg gegeben, das die fast mit einer Revolution zu vergleichenden Gründung der Tropis und die Anarchie gegen den „normalen“ Karneval nicht gut gehen kann und die Tropis eine Eintrittsfliege seien, erzählt Sarah Siemons. Und diese Eintagsfliege ist seit nunmehr 44 Jahren mit tollen und innovativen Ideen als große närrische Pfarrfamilie in Aachen unterwegs.



Zurück zur Übersicht